Zschopau-Mulde-Fahrt

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Die Osterfahrt auf Zschopau- und Mulde

Aus "Der Kanusport" 02/69:

Eine neue Wassersportsaison steht vor der Tür! Pläne für den kommenden Urlaub werden gemacht und dabei gehen sicherlich so manche Gedanken an Fahrten und Zeltlager der vergangenen Jahre zurück.

Wie bereits in den Vorjahren, wollen wir als Redaktion versuchen, in den kommenden Heften einige Vorschläge für die Gestaltung des kommenden Urlaubs oder auch der Wochenenden zu machen, wir werden aber auch vor Beginn des Urlaubs aufmerksam auf Neuentwicklungen der Sportboot- und Zubehörindustrie machen, Hinweise aus der Praxis geben und so - wir hoffen es wenigstens - mit dazu beitragen, den Urlaub 1969 mit vorzubereiten.

Die Osterfahrt auf Zschopau und Mulde

Nachdem wir bereits im Heft 1/1969 die Ausschreibung veröffentlicht haben, wollen wir heute einmal über einiges plaudern, was nichts mit Wehren, Wellen oder Schwierigkeiten der Befahrung der Mulde zu tun hat. Wir wollen einige Sehenswürdigkeiten an der Mulde vorstellen:

Das Mühlenmuseum in Grimma

In der Großmühle Grimma wurde 1952 ein wohl einmaliges Museum der Mühlen eingerichtet.

Sehr instruktiv gestaltete Übersichtstafeln in Text und Bild, viele Originalgegenstände und Modelle geben dem Besucher Aufschluß darüber, wie sich die Mühlen entwickelt haben.

In der "Wochenpost" fanden wir von K. H. Saumsiegel einen Bericht über das Grimmaer Mühlenmuseum, den wir nachstehend gekürzt wiedergeben wollen. In der Hoffnung, daß sich die Zschopau-Mulde-Fahrer zu einem Besuch entschließen werden.

Bei der Reibemühle, bei der die Körner von knieenden Frauen auf der Platte des Bodensteines mit handlichem Läuferstein zerrieben wurden, bis zur Wasser-, Wind- und Dampfmühle wird der Entwicklungsgang verfolgt. Wir erfahren z. B., daß den Römern große Fortschritte im Mühlenbau zu verdanken sind. Ihnen gelang auch die Erfindung der Wassermühle, die der Schriftsteller Vitruv 20 v. d. Z. an der Mosel benutzte. Das Modell einer alten deutschen Wassermühle veranschaulicht die Arbeitsweise der Zahnradübersetzung. Dabei kommen wir auch dem Klappern der Mühle auf die Spur, wurden doch die damaligen Siebbeutel durch einen Mechanismus bewegt, der das Geräusch des Klapperns hervorrief.

Der Wind wurde erst mehr als tausend Jahre nach der Erfindung der Wassermühle für den Antrieb der Mahlgänge ausgenutzt. 1340 hört man von der ersten deutschen Windmühle in Soest. Zwei Hauptformen setzten sich durch: die hölzerne, auf einem Bock drehbar gelagerte Bockwindmühle und die feststehende Holländer-Windmühle, bei der sich nur das Dach mit den Flügeln gegen den Wind drehen läßt. 1825 wurde die erste Dampfmühle in Deutschland errichtet. Nun nahm die "Müllerei" einen großen technischen Aufschwung, war es doch möglich, mehrere Mahlgänge nebeneinander zu betreiben und die leidige Transportarbeit zu mechanisieren. Immer bessere Maschinen lieferten wiederum feineres Mehl. Mannigfaltig lebt das Mühlenmotiv in unserer Dichtung, in der Malerei und Musik, in Sagen und Märchen. Auch diese anheimelnde Seite der Mühlenkultur ruft das Grimmaer Werksmuseum an interessanten Beispielen in Erinnerung.

Übrigens hat Grimma noch andere Sehenswürdigkeiten aufzuweisen.

Wenig bekannt sein dürfte, daß Grimma schon 1170 entstand und der kulturelle und wirtschaftliche Mittelpunkt für den Ober- und Mittellauf der Mulde ist. In den Jahren bis 1211 wurde die Ummauerung der Stadt durchgeführt und dabei entstanden die insgesamt 6 Tore. Noch heute ist in Grimma die planmäßige, in Gitterform aufgebaute Anlage der alten Stadt unverkennbar erhalten. Vielfältig ist die Geschichte Grimmas. Von den schweren Überschwemmungen künden heute noch die Hochwassermarken an der Großmühle und am Markt.

Viele Einzelheiten über Sehenswürdigkeiten in Grimma und der näheren Umgebung kann man dem Heft 20 der Reihe "Unser kleines Wanderheft", VEB Bibliographisches Institut Leipzig, mit dem Titel "Grimma - Naunhof" entnehmen.

Über die Zschopau und Waldheim ist in einem anderen Heft (Nr. 6) der gleichen Reihe nachzulesen, welches den Titel "Kriebstein-Talsperre - Waldheim" trägt.

Übrigens:

Zur Erinnerung sei hier nochmals der Meldetermin für die diesjährige Osterfahrt auf Zschopau und Mulde genannt:
Meldetermin: 1. März 1969 an den Sportfr. Bernd Mühlenberg, 8019 Dresden, Wittenberger Str. 51.

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