TID 2011

TID 2011 |  Tipps für TID-Fahrer 

Tipps für TID-Fahrer
  • Man braucht wenig:
    Die Donauländer sind mehr oder weniger stark entwickelt. Sie liegen in Europa sind größtenteils Mitglieder der EU. Die Etappenorte sind meistens Städte, selten liegen sie abseits der Zivilisation. Deshalb hat die TID nicht unbedingt Expeditionscharakter, ein Abenteuer ist sie allemal.
    Ich habe Paddler erlebt, die sich mit großvolumigen und trotzdem überladenen Booten über die Tour gequält haben. Sie waren Sklaven ihres Gepäcks und fanden im Verlauf der Fahrt immer weniger Helfer, die bereit waren, sich an den zentnerschweren Booten einen Bandscheibenschaden zu holen.
    Mit leichtem Boot, damit ist nicht das Supersondercarbon gemeint, ist man schneller unterwegs und findet schneller Helfer, ohne die man schlecht zurecht kommt.

  • TID-Fahrer bilden eine Solidargemeinschaft.
    Die Hilfsbereitschaft der anderen TID-Fahrer ist so groß, wie man bereit ist, sich selbst zuvorkommend und großzügig einzubringen. Wer gibt, dem wird gegeben, alte chinesische Volksweisheit. Das bedeutet auch, dass sich im Notfall immer eine Lösung findet. Ich habe schon mehrfach Reparaturhülsen für eine Zeltstange auf der TID verliehen, selbst aber bei einem nächtlichen Gestängebruch sofortige Hilfe, bis zum Angebot, in einem fremden Zelt zu übernachten, erhalten.

  • Auf der TID sollte man landestypisch essen.
    Der Veranstalter ist bemüht und garantiert es deshalb nicht, den Kanuten an jedem Etappenort ein teils warmes Abendessen anzubieten. Meiner Erfahrung nach wächst die Qualität der Mahlzeiten mit der Armut der durchpaddelten Länder. Es besteht aber mindestens in jedem zweiten Etappenort die Möglichkeit Lebensmittel nachzukaufen. Ich habe Paddler erlebt, die sich für mehrere Wochen mit Konserven bevorratet haben.
    Die südeuropäischen Donauländer sind meist mit heißen Sommern gesegnet. Ich habe beste Erfahrungen damit gesammelt, auf landestypische Ernährung umzustellen. Weißbrot - hält sich lange und verschimmelt nicht, Tomaten - schmecken im Süden noch nach sich selbst. Nach meiner TID in Serbien mochte ich monatelang keine deutsch-holländischen Tomaten essen. Schafskäse - lecker, passt zu den anderen Tipps. Butter lässt sich im Guten nicht durch die Hitze bringen. Es geht auch ohne Butter, sogar zu Hause - der Hausarzt wird es anerkennen. Obst und viel Wasser sind nötig, um die Hitze zu überstehen.

  • Ein Unwetter kommt selten allein.
    Auch wenn es auf der TID oft sehr heiß ist, muss mit starken Unwettern, Sturm, Gewitter und Starkregen gerechnet werden. Wer mit Deckslast unterwegs ist, kann im Sturm schnell in Schwierigkeiten geraten. Das Gepäck gehört unter Deck. Wer das nicht schafft, hat entweder das falsche Boot oder meistens zu viel Gepäck. Ein Klepper-Fahrer hatte auf dem Stausee am Eisernen Tor eine Deckslast, die ihm bis ins Genick reichte. Er musste vorzeitig aufgeben.

  • Kleidung kann man waschen.
    Man benötigt wenige Kleidungsstücke. Unterwäsche, T-Shirts und Sonstiges lässt sich unterwegs schnell mit Waschmittel aus der Tube auswaschen. Das spart Gepäck und vermindert Gerüche.

  • Worte öffnen Herzen.
    Deutsch ist die Verkehrssprache der Berufsschifffahrt auf der Donau. Darüberhinaus erfreut es die TID-Fahrer aus den kleineren Donauländer enorm, von den Deutschen ein paar Höflichkeitsfloskeln in deren Landessprache zu hören. Bitte, Danke, Guten Morgen und Prost sind schnell erlernt und überraschen immer.

  • Was benötigt man wirklich auf der TID?
    Ohne diese Sachen würde ich nicht zur TID fahren:
    einen stabilen Bootswagen - die Wege zum Wasser sind oft lang und holprig
    ein unwettertaugliches Zelt - die Gewitter gehen oft mit Starkregen und Sturm einher
    Zeltheringe, die für harte Böden geeignet sind - die Sonne brütet den ufernahen Schlamm zu betonharten Böden
    Mückentötolin - die kleinen Biester haben ihre eigene Auffassung von Gastfreundschaft
    einen leichten Plastenapf mit Stiel (Müslitasse) - damit ist man schnell an der abendlichen Futterquelle

    Ganz wichtig: Die Ausrüstung muss vor der TID getestet werden!

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