Zschopau-Mulde-Fahrt

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Osterfahrt auf Zschopau und Mulde (1961)

Die ausgeschriebene Verbandsfahrt von Waldheim nach Bitterfeld wurde trotz ungünstigen Wetters programmgemäß durchgeführt. Von 170 gemeldeten Teilnehmern ließen sich 110 nicht durch anhaltende Regenfälle, Sturm und trübe Wettervorhersagen hindern, die Reise nach Waldheim anzutreten.

Die Sportfreunde kamen aus allen Bezirken der DDR: aus Rostock, Halle, Löcknitz, Eilenburg, Erfurt, Merseburg, von Chemie Buna, aus Leisnig, von Plauen, Sömmerda, Crimmitschau und dem Bezirk Potsdam. Dresden war mit den Sektionen Wismut, Dynamo, Flugzeugwerke, Einheit Ost vertreten. Chemie Bitterfeld stellte die Organisatoren.

Nach den ersten Probekenterungen am Waldheimer Wehr zog die stattliche Flotte die Zschopau abwärts. Der hohe Wasserstand begünstigte die Fahrt. Die Möhrensuppe im Hasenwinkel gab nach der ersten Halbtagsetappe neue "Kraft". Tief und regenschwer hingen die Wolken im Zschopautal. Wehre und Stromschnellen ließen keine Zeit zum Träumen. Die für das Vorerzgebirgsland typischen Brücken spannten ihre hohen Bögen über den rauschenden Fluß. Im Dunst des frühen Abends legten die letzten Boote in Leisnig an.

Sportfreund Hessel hatte mit seinen Sportfreunden von Motor Leisnig Quartiere, Waschgelegenheit und die Betreuung am Abend umsichtig vorbereitet. Die beiden Begleit-LKW bewahrten uns davor, das Gepäck den Berg hinaufschleppen zu müssen. Den Leisniger Sportfreunden sei an dieser Stelle noch einmal herzlich Dank gesagt für die erwiesene Gastfreundschaft.

Die zweite Tagestappe begann mit munteren Kentervorführungen auf dem Fischendorfer Wehr. Der Gegenwind peitschte die Wellen auf das Oberdeck und ließ die Blätter in der Luft flattern. Das Wehr in Klosterbuch forderte dazu seinen Tribut, auch von geübten Fahrern. Motor Grimma war der Gastgeber am Etappenziel. Unmittelbar am Ufer bot die Landesschule warme Quartiere. Kreuz und quer spannten sich die Trockenleinen. Der nahe Ratskeller entschädigte uns für die Sturmfahrt. Mit ausgewählten Dias wiederholten wir die zurückgelegte Strecke und bereiteten uns auf die bevorstehende Etappe vor. Bei steigendem Hochwasser rauschten am nächsten Tag die Wehre in Grimma, Golzern, Trebsen, Nitschka, Wurzen und Eilenburg recht bedrohlich. Der Regen tröpfelte und rauschte abwechselnd die Zwischenmusik. An jedem Wehr sah man Standbilder, die Trainingsanzüge auswringen, in selbstverständlicher Sportkameradschaft von Helfern umringt. Unentwegte wählten in Eilenburg den Mühlgraben und die Slalomstrecke.
Mit dem Erinnerungswimpel im Bootsrucksack und dem Bewußtsein, eine schöne Flußstrecke bewältigt zu haben, trugen die Nachtzüge dann die einzelnen Fahrtengruppen wieder ihren heimatlichen Bootshäusern und Arbeitsstätten zu.
Heinrich

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